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Ratgeber für Notfallvorsorge - richtiges Verhalten in Krisensituationen der Stadt Ingolstadt


Was ist Notfunk?

Als Notfunk (oder auch Katastrophenfunk) bezeichnet man den Funkbetrieb, mit dem Funkamateure im Rahmen ihrer Kommunikationsmöglichkeiten in Not- und Katastrophensituationen Hilfe leisten. Funkamateure unterstützen dann Hilfsorganisationen und andere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), oder leiten empfangene Notrufe an diese weiter.

Referat Not- und Katastrophenfunk im Distrikt Oberbayern

Allgemeines

Der Amateurfunkdienst ist ein internationaler Funkdienst gemäß der Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO Funk).

Das Gesetz über den Amateurfunk – Amateurfunkgesetz – AfuG 1997 § 2 Abs. 2, sagt aus: „Im Sinne dieses Gesetzes ist Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird. Der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein. Der Amateurfunkdienst und der Amateurfunkdienst über Satelliten sind keine Sicherheitsfunkdienste …“. Die Verordnung zum Gesetz über den Amateurfunk (Amateurfunkverordnung – AFuV) führt dazu in § 16 (Technische und betriebliche Rahmenbedingungen für Amateurfunkstellen) weiter aus: „...der Gebrauch internationaler Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitszeichen des See- und Flugfunkdienstes ist nicht zulässig...“. Damit scheidet z. B. der Gebrauch des Notzeichens MAYDAY im Amateurfunkdienst aus.

Von jeher haben Funkamateure weltweit ihre Gerätschaften und ihr Wissen für Hilfeleistungen zur Verfügung gestellt. Für Notrufe, bei Naturkatastrophen, in Entwicklungsländern, bei Kriegen, dringend benötigten Medikamenten, Seenotfällen. Gleichgültig bei welcher Krisenlage, Funkamateure sind bei einem Ausfall der kommerziellen Telekommunikationsnetze weltweit oft die ersten, die wieder Kontakt zur Außenwelt herstellen können.

Um eine interkontinentale Funkverbindung auf Kurzwelle aufzubauen, reichen – neben den nötigen Kenntnissen über die Ausbreitungsbedingungen – einige Meter Draht als Antenne (notfalls zwischen Trümmern und Bäumen gespannt), eine (Auto-)Batterie oder Solarzelle, ein (selbst gebautes) Funkgerät mit rund 1 bis 5 W Sendeleistung und eine Morsetaste oder ein Mikrofon aus.

Bei rund zwei Millionen Funkamateuren weltweit, die dank der Zeitverschiebung rund um die Uhr aktiv sind, erreicht man immer jemanden.

Viele Funkamateure nehmen regelmäßig an internationalen Wettbewerben (Fielddays) teil, wo es darum geht, unabhängig vom Stromnetz mit portablen Antennen von der grünen Wiese aus innerhalb von 24 Stunden so viele internationale Funkverbindungen wie möglich, mit größtmöglicher Distanz zu tätigen. Funkamateure tragen auch ohne offizielle Anforderung in Krisensituationen dazu bei, Kommunikationsnetze zu errichten und zu betreiben. Genau wie jeder andere sind auch Funkamateure zur Hilfeleistung verpflichtet, dazu gehört auch das Absetzen oder Weiterleiten von (empfangenen) Notrufen.

Hochwasser, Erdbeben, Stürme, Großfeuer und andere schwere Katastrophen zerstören und beschädigen fast immer Telekommunikationseinrichtungen oder überlasten diese durch massiv gesteigerte Inanspruchnahme. Dabei ist es irrelevant, ob die Technik neu oder alt ist. Ohne die entsprechende Infrastruktur und ohne Strom- und Telefonleitungen funktioniert sie nicht mehr. Besonders hier zeigt sich die Stärke des Amateurfunks. Funkamateure betreiben ihre Station unabhängig von einer Infrastruktur. Sie verfügen regional und länderübergreifend über zahlreiche Kontakte und leisten damit einen der wichtigsten Beiträge bei der Unterstützung von Behörden und Hilfsorganisationen in der Notfallkommunikation.

Ein großer Vorteil des Amateurfunkdienstes sind hierbei weltweit zugewiesene Frequenzbereiche. Somit ist eine unkomplizierte, grenzüberschreitende Kommunikation jederzeit möglich, während die Zusammenarbeit verschiedener Hilfskräfte – wie beispielsweise BOS, Bundeswehr, örtliche Energieversorger, etc. – schon bei regionalen bzw. nationalen Großschadenslagen immer wieder an den unterschiedlichen Funkdiensten und Frequenzen scheitert.

Quelle: Wikipedia


Notfunk-Flyer zum Download

Notfunk-Flyer für Mitglieder
Notfunk-Flyer für Mitglieder
Notfunk-Flyer für Bevölkerung
Notfunk-Flyer für Bevölkerung
Notfunk-Flyer für Bedarfsträger
Notfunk-Flyer für Bedarfsträger



AREDNmesh.orgAREDN (Amateur Radio Emergency Data Network)

AREDN (sprich: Arden) ist ein vermeshtes Funknetzwerk welches in den Amateurfunkbändern betrieben wird. Es ist ein Hochgeschwindigkeits-Netzwerk mit Datenraten bis zu 54 Mbps, entwickelt, um ein TCP/IP Medium bereitzustellen wenn andere Netzwerk-Infrastruktur bereits ausgefallen ist. Obwohl es technisch möglich ist, ist es nicht als Alternative zu einem konventionellen Internetzugang gedacht.

Weitere Informationen und eine gute Erklärung gibt es hier:
https://www.darc.de/der-club/referate/notfunk/aredn-amateur-radio-emergency-data-network/

Internationale Seiten: https://www.arednmesh.org

Dokumentation: https://github.com/aredn/documentation

Auch im Notfunk-Wiki ist etwas dazu:
https://notfunkwiki.de/doku.php?id=amateur_radio_emergency_data_network_aredn#dokuwiki__top

Ein Video von der AFU Tag München 2020 - DL7TNY:
Notfunk im DARC - Neue Wege mit AREDN und HamNet


Nützliche Links, leider nur in english:




Notfunk Antenne

NVIS – Antenne für den Notfunk.

Die NVIS Antenne ( Near Vertical Incidence Skywave ) ist für den Notfunkbetrieb besonders gut geeignet und wird deshalb auch von Hilfsorganisationen verwendet.

In Zusammenarbeit mit DL5MCQ / Edi, haben wir die Antenne für den Ortsverband Ingolstadt C05 nachgebaut und erfolgreich getestet.

Elektromagnetischen Wellen werden von dieser Antenne in einem sehr steilen Winkel der ca. 80-90 Grad beträgt abstrahlt und ebenfalls in einem steilen Winkel wieder von der Jonosphäre reflektiert.

Der Nahschwund-Effekt verringert sich dadurch, und die Tote Zone wird unterdrückt. Funkverbindungen zu nahe gelegenen Stationen in einem Umkreis von ca. 500 Km sind somit möglich, wenn diese auch mit steil abstrahlenden Antennen betrieben werden.

Die hier beschriebene NVIS Antenne, kommt für unseren Notfunkbetrieb im 40 und 80 mtr. Band zum Einsatz.

In einer Höhe von ca. 5 mtr. läßt sie sich auf einem Mast oder mit einer Aufhängung sehr schnell montiert und eignet sich sowohl für den Stations, Mobil, oder Portabelbetrieb.

Das benötigte Material zu Bau dieser Antenne, ist in jedem Baumarkt erhältlich.

Montage mit Aufhängung:

  • 30 cm Abwasserrohr ( Durchmesser 80- 125 mm )
  • 1 Stck Abdeckung
  • 4 Stck Schrauben M 6     ca. 2,5 cm lang
  • 10 Muttern           M 6
  • 10 Beilagscheiben                       ( Bohrung Innendurchmesser 6 mm )
  • 4 Wasserleitungsdichtungen       ( Bohrung Innendurchmesser 6 mm )
  • 6,40 mtr. RG 58 für den Koaxbalun
  • 1 Stck PL. Stecker
  • 4 Kabelschuhe
  • 4 Erdspieße ca 1,20 mtr lang.
  • Koaxkabel zum Funkgerät
  • 66 mtr. Antennenlitze
  • 8 mtr. Abspannseil
  • 4 Isolatoren
  • 1 Stck. Öse für die Aufhängung M 6

Für die Mastmontage:

  • Abwasserrohr 30 cm länge, der Maststärke anpasst
  • ( Warnleuchte bei Funkbetrieb, mit ca. 6 mtr. Anschlusskabel ) oder Abdeckung:
  • 2 Stabilisatoren ( Kunststoffscheiben ) sorgen für einen festen Sitz auf dem Mastelement.  

Um die einzelnen Schenkel der Dipole zu entlasten, kann mit 4 Karabinerhaken noch eine zusätzlich Zugentlastung angebracht werden.

Da sich die Enden der Antennen, nur 80 cm über Grund befinden, entsprechend absichern, Personenschutz beachten !
Warntafeln / Absperrband o.ä.

   

 

   

 

eingestellt von Karl-Heinz, DL3MSZ, 27.10.2016



Notfunk

Das Notfunknetz der Funkamateure stellt keine Konkurrenz zum BOS Funk dar, sondern kann als sinnvolle Ergänzung bei Nationalen und Internationalen Großschadensereignissen oder Katastrophen zum tragen kommen.

Vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren wurde am 11.11. 2009 unter dem Aktenzeichen, IMS 1D4-2254.264.27 erlassen, daß die Funkamateure gemäß den Grundsätzen für die Mitwirkung der bayerischen Distrikte im DARC e.V. in Bayern einzubinden sind.

Notfunkgruppe des OV.C05 Ingolstadt

Die Notfunkgruppe des OV Ingolstadt C 05 besteht z. Z .aus 16 Funkamateuren die sich aktiv am Notfunk beteiligen.

 

 

Stand: 17.06.2016

Notfunkausstattung

Zur Notfunkausrüstung des Ortsverbandes Ingolstadt besteht aus einer Kurzwellen und einer UKW Station:

Die UKW Station deckt im 2 mtr. Band sowie im 70 cm Band die Notfunkfrequenzen nach der IARU Empfehlung ab.

Als Antenne wird eine Rundstrahlantenne X-30 verwendet.

Die Stromversorgung bei allen Funkgeräten kann über Netzbetreib, Stromaggregat oder Solarbatterie erfolgen.

Mit dem Kurzwellengerät ist Notfunkbetrieb vom 160 m Band bis in das 10 m Band möglich.

Eine NVIS Antenne (Steilstrahler für den Notfunkbetrieb ) deckt das 40 und 80 m Band ab.

      

 

 

 

      




Notruffrequenzen nach IARU Empfehlung. Stand: 29.März 2009

Band Frequenz Land
160m 1873 kHz LSB (Deutschland, Österreich, Schweiz)
80m 3643 kHz LSB   (Deutschland, Österreich, Schweiz)
80m   3760 kHz   alle Betriebsarten – Aktivitätszentrum Region 1 Notfunk
40m 7110 kHz alle Betriebsarten – Aktivitätszentrum Region 1 Notfunk
40m 7085 kHz LSB (Deutschland, Österreich, Schweiz)
30m 10138 kHz USB (Deutschland, Österreich, Schweiz)
20m 14180 kHz USB (Deutschland, Österreich, Schweiz)
20m 14300 kHz alle Betriebsarten – Aktivitätszentrum weltweiter Notfunk
17m 18160 kHz alle Betriebsarten – Aktivitätszentrum weltweiter Notfunk
15m 21360 kHz alle Betriebsarten – Aktivitätszentrum weltweiter Notfunk
10m    28238 kHz USB (Deutschland)
2m 144.260 MHz USB  
2m 145.500 MHz FM (mobil) Anruf
2m   145.525 MHz FM  
2m   145.550 MHz FM  
70cm 433.500 MHz FM Anruf International
70cm 434.000 MHz FM (Deutschland, Österreich, Schweiz)

Bitte auf diesen Frequenzen besonders auf Notrufe oder Notverkehr achten.

 


Notfunkfrequenzen

Von den Amateurfunkverbänden der IARU wurden Center of Activity (CoA) für den Notfunk festgelegt. Die IARU hat bei der Festlegung der CoA-Frequenzen die unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen der drei Regionen berücksichtigt, was zu teilweise unterschiedlichen Notfunk-CoA-Frequenzen in den drei IARU-Regionen führte. Stationen, die sich mit Notfunk befassen, sollten auf oder in der Nähe dieser Frequenzen empfangsbereit sein.

CoA-Frequenzen international

Region 1 (LSB): 3.760 MHz, 7.110 MHz
Region 2 (LSB): 7.060 MHz, 7.240 MHz, 7.290 MHz
Region 3 (LSB): 3.600 MHz, 7.110 MHz
Weltweit (USB): 14.300 MHz, 18.160 MHz, 21.360 MHz

Notfunkfrequenzen national (DL)

Notfunkrundspruch und -runden: 3.643 MHz (LSB)
Anruffrequenz mobil: 145.500 MHz (FM)
Anruffrequenz international: 433.500 MHz (FM)

Internationale Notfunkfrequenz auf QO-100 (SSB)

Downlink: 10489.860 MHz
Uplink: 2400.360 MHz

Für lokale oder regionale Ereignisse und Notrufe sollten auch die örtlichen OV-Frequenzen und Relais berücksichtigt werden.

Info: Notfunkreferat des DARC


Im Web-Bereich des DARC findet man unter Dokumente und Formulare zum Thema Notfunk unter anderem das Notfunk-Handbuch des DARC e.V.   NF-Handbuch V01-03-003 2018.pdf

Dieser Artikel wurde von Karl-Heinz;  DL3MSZ, C05 Notfunk- und Klubstationreferent eingestellt




 

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